Connecting Youth – Das Resümee zum Bildungsprojekt

Das Pro Bildung Schule-Leuchtturmprojekt 2021 „Connecting Youth“ und das dabei für die Schulbildung in Deutschland gelernte wurde am 25. Januar 2022 in einer Video-Konferenz besprochen. Teilnehmende Lehrer und Partner, Fachleute stellten unter Moderation von Schule-Chefredakteur Christian Personn dar, was sie und die Schüler für die Zukunft mitnehmen. Und wie das Projekt weitergeführt werden kann. Eine Erkenntnis: Wäre die Ablenkung durch das Smartphone zu minimieren, wäre es sogar eine gute Ergänzung im Unterricht.

In der Videokonferenz diskutieren der Schule-Chefredakteur, Partner und teilnehmende Lehrer das Projekt. Ein Thema: Wie Schüler motivierter lernen und wie Handys dabei helfen könnten. Foto: privat

Die Anwendung moderner Technik motiviert Schüler

Christian Rausch, Lehrer an der teilnehmenden Schule ATW in Hamburg, berichtete, dass für ihn und seine Schüler der Unterricht durch die Übung und den Umgang mit moderner Video-Konferenz-Technik anregender und spannender wurde. Die Schüler waren voll dabei und fanden es super, Neues auszuprobieren. Auch die Klassen aus Kenia und Dänemark teilten diese Ansicht, wie in den eingespielten Video-Botschaften deutlich wurde. Neben dem Lob für die Technik sprachen die Schüler ein großes Dankeschön an unsere Aktions-Partner Zoom und Logitech aus.

Praxisbezug: Englisch angewandt bringt einen Turbo-Effekt beim Lernen

Festzustellen war während und nach dem Projekt eine gesteigerte Motivation im Englisch-Unterricht. Für die deutschen Schüler ist die Sprache eine wichtige Disziplin um sich mit anderen Menschen außerhalb des deutschsprachigen Raums zu verbinden und zu verständigen. Ein verbesserter Lerneffekt durch die gesteigerte Motivation in der konkreten Anwendung ist anzunehmen, so Christian Rausch und auch Florian Nuxoll, Lehrer in Tübingen, stimmt dem zu.. Eine Konkurrenz zu Sprachreisen durch virtuellen Austausch ist eher nicht zu vermuten – wohl aber, dass Videomeetings durch die wenig aufwändige Umsetzung eine sinnvolle Ergänzung sein können, die einfach und in großem Ausmaße angewandt werden kann.

Ist Deutschland im Englischen international hinterher?

Wie wichtig die praktische Anwendung des Englischen für deutsche Schüler ist schilderte Aylin Aslaner von Zoom. Ihre persönliche Erfahrung ist, dass das theoretische Wissen und Grammatik bei deutschen Schülern gut ausgeprägt sei. In der Anwendung hingen deutsche Schüler jedoch im Vergleich zu anderen Ländern hinterher. Hier wäre es interessant empirische Daten hinzuzufügen. Die Pisa Studie 2018 hatte einen Aspekt der globalen Kompetenz erhoben, indem deutsche Schüler insgesamt leicht über dem Durchschnitt aller Länder lagen. Für eine global vernetzte Wirtschaft wie der deutschen sicherlich ein wichtiger Aspekt.

Eine gute Möglichkeit der Berufsvorbereitung für Schüler

Auch  hinsichtlich der Berufsvorbereitung ist die Möglichkeit der einfachen Vernetzung und des sprachlichen Austauschs sehr hilfreich. Er kann die Vorbereitung auf das Leben nach der Schule positiv unterstützen. Andreas Kunz von Logitech meint, er hätte die Möglichkeit in seiner Schulzeit gern gehabt, heute sitzt er häufig in Meetings mit Kollegen aus aller Welt. Bei den jungen Menschen von heute wird internationales Arbeiten oftmals schon gleich zum Start ihres Berufslebens der Fall sein. Und da ist eine Starthilfe wertvoll.

Technik-Anwendung in Schulen wird noch kritisch beäugt – Standards zur Vereinfachung sind hilfreich

Eine Herausforderung ist teilweise eine fehlende digitale Affinität in deutschen Schulen, gepaart mit einem erforderlichen offenen Mindset. Wenn es um Digitales geht, sind viele Lehrkräfte schneller am Rand des Know-Hows als ihre Schüler, sagt Florian Nuxoll. Dies führe zum Teil zur Vermeidung, anstatt offen dafür zu sein von bzw. mit den Schülern zu lernen. Die Integration des Smartphones in den Unterricht, um dessen Möglichkeiten lernfördernd einzusetzen (z. B. Vokabeln schnell online nachzuschlagen), sieht Florian Nuxoll positiv, aber dennoch auch etwas kritisch. Die Ablenkungen durch Push-Notifications sei leider sehr verlockend. Dieses Phänomen können wir durchaus auch bei Erwachsenen bemerken. Konzentration und Fokussierung wären vielleicht schon in der Schule ein gutes Ergänzungsfach.